„Ihr könnt doch nicht alleine nach Marokko fahren! Dann werdet ihr weggeklaut und hockt dann verschleiert in irgendso einem Kaff fest.“

Die Stimme meiner Tante klingt schrill durch das Telefon. Meine 7-jährige Tochter Judith und ich sehen uns an und verdrehen die Augen. So wird es sein. Während meine Tante sich in ihren Ausführungen immer mehr in die Vorstellung reinsteigert uns mit Hilfe von Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V. aus den Fängen brutaler muslimischer Terroristen zu befreien, schauen wir uns den Flyer von FRS an.

Von Tarifa nach Marokko

Die Tagesreise von Tarifa nach Marokko beinhaltet neben der Altstadtbesichtigung Tangers und einem traditionellen marokkanischen Essen auch das Reiten auf Kamelen. Judith ist hin und weg. Auf so einem Kamel muss sich unbedingt sitzen und ein Foto davon braucht sie auch. Zum dritten Mal checkt sie die Batterien ihrer rosa Fotokamera. Im Gegensatz zu dem was meine Tante sich vorstellt, werden wir mit einer geführten Reisegruppe Tanger besichtigen.

Das ist wie nach Disneyland fahren. Was soll schon passieren?!

Wir sind zuversichtlich. Unser Umfeld ist erstaunlich zurückhaltend. Am Abendbrottisch überlegen die befreundeten Aussteiger, bei denen wir uns eine Woche einquartiert haben, ob ihnen marokkanische Schauergeschichten einfallen. Nein, bis jetzt sind alle Touristen unbeschadet wiedergekommen. Jedenfalls die, die sie kennen.

Am nächsten Tag geht es los nach Marokko

Ein Freund fährt uns zur Fähre. Seine Kinder schlafen noch und über dem Afrikanischen Festland geht langsam die Sonne auf. Gerade fällt mir ein, dass ich in Afrika ja kein Datenvolumen haben werde. Eine SMS aus Afrika nach Europa kostet 1,35 Euro.

„Ich meld mich, wenn wir auf dem Rückweg sind“

sage ich und nehme Kind und Rucksack mit aus dem Auto. Weil Judith und mir erst im Flugzeug nach Malaga eingefallen ist, dass wir ja nach Afrika reisen könnten, befand sich in meinem Reisekoffer keine passende Stoffhose, geschweige denn irgendeine lange Hose. Also habe ich mir kurzerhand unter meine Hotpants eine leicht durchsichtige Strumpfhose gezogen.

Das wird reichen müssen für Afrika im Disneyland Style – hoffe ich.

Meine Tochter richtet ihre Kappe. Sie ist bereit für große Abenteuer – Nach Afrika fahren ein Klacks. Wer mit zwei Jahren schon in Australien Känguruhs gefüttert hat, den schreckt so leicht nichts. Sie kann sich zwar nicht mehr daran erinnern mal ein Känguruh auch nur aus der Nähe gesehen zu haben, aber gerahmte Fotos, die bei uns Zuhause im Flur hängen, beweisen Judiths Mut.

In der Wartehalle sammelt der Reiseveranstalter FRS seine Gäste ein. Große Schilder verweisen darauf, dass man nun das Europäische Festland verlässt und in Afrika nun mal ganz andere Sitten herrschen. Von der Einreise ausgeschlossen sind, neben lebenden Tieren, auch tote Tiere, also unser Wurstbrot.

„Lass uns mal hier warten und das Sandwich aufessen, das dürfen wir nicht mitnehmen“

sage ich zu meiner Tochter. „Ja und,“ entgegnet sie „dann verstecken wir es im Rucksack.“

Während ich mich schon verängstigt in der marokkanischen Zollstation sitzen sehe, wo ich in einer mir unverständlichen Sprache dafür beschuldigt werde, Land und Leute mit verseuchten Nahrungsmitteln aus Europa vergiften zu wollen, stopft meine Tochter seelenruhig das Sandwich auf den Boden meines Rucksacks. Von wem sie das wohl hat. Wahrscheinlich nicht von ihrem Vater.

Es geht los!

Wir passieren die Schleuse. Der Rucksack wird durchleuchtet wie am Flughafen. Das Wurstbrot bleibt unentdeckt. Mein kurzer Anflug von Übelkeit auch. Hinter der Schleuse wartet Larissa auf uns. Sie checkt, ob wir auch alle unseren FRS Aufkleber auf der Brust tragen. Dieser Aufkleber wird uns davor beschützen verschleiert in einem marokkanischen Kaff zu landen, oder so ähnlich. Er ist jedenfalls unser Ein- und Ausreisegarant.

„Ohne Aufkleber kommst du nicht mehr aus dem Land. Geschweige denn nach Europa. Da nützt auch dein Pass nichts mehr.“

Na gut, ganz so hat sie es nicht formuliert, aber Larissas eindringlicher Tonfall auf die Aufkleber aufzupassen, lässt mich zweifeln, ob ich mich nicht doch verhört habe.

Unter den Passagieren sind viele Businessreisende, Urlauber, Privatpersonen. Das Publikum ist bunt gemischt. Aber alle haben eins gemeinsam. Keiner will der letzte sein, der die Fähre betritt. So werden wir in einem Strom von Menschen in Richtung Fähre gespült. Nachdem wir durch den Frachtraum in die obere Etage der Fähre gestiegen sind, suchen wir uns einen Sitzplatz im Salon und blicken nach draußen durchs Fenster. Die Küste Marokkos liegt im morgendlichen Dunst. Die Fähre lässt mit einem lauten Tuten den Hafen von Tarifa hinter sich und steuert auf Tanger zu. Mein Handy verliert das Netz.

Wir haben Europa verlassen

Als die Fähre uns alle wieder ausgespuckt hat, müssen wir durch die Passkontrolle. Wir bekommen keinen Stempel in die Pässe. So als sollte unser kleiner Disneyland Ausflug nach Tanger nicht an uns haften bleiben. Der Aufkleber zeigt uns und auch den Einheimischen, dass wir eigentlich nicht da sind.

Gespenster auf Sightseeing-Tour.

Larissa begleitet uns aus dem Fährhafengebäude hinaus und übergibt uns an Rachid. Rachid ist Marokkaner und ab nun für uns zuständig. Wir folgen unserem FRS Reiseleiter zum Bus. Auf dem Weg dahin, schleicht sich von rechts ein Mann an mich ran. In schleimigen Bettgeflüster-Ton versucht er mich in sein Taxi zu locken.

Es mögen ja die kulturellen Unterschiede sein, aber fremde Frauen in schleimigen Bettgeflüster-Ton anzusprechen, während sie gerade mal drei Minuten auf Afrikanischen Boden sind, ist nicht der richtige Weg, um Geschäfte zu machen – glaube ich. Wer weiß, wie viele Frauen er schon geklaut und vor die Hütten radikal muslimischer Terroristen gesetzt hat. Ich bin mir nicht sicher. Ich verscheuche den Tourguide und blicke mich nach meiner Tochter um. Ein Glück, sie läuft noch hinter mir. Noch muss ich sie nicht aus den Fängen arabischer Kinderhändler befreien.

Mit dem Bus fahren wir die Küste entlang

Wir durchqueren die verschiedenen Stadtviertel Tangers. Hier lebt man strikt getrennt. Nicht nur die Franzosen und die Engländer haben eigene Viertel, auch die Berber bleiben unter sich.

„Die Polygamie war bis vor Kurzem noch erlaubt in Marokko. Die hat der König leider abgeschafft“

klärt uns Rachid auf. Für ihn selbst war es zu spät, Rachid durfte nur noch eine Frau heiraten. Tja, denke ich mir, manche haben einfach Pech.

Unser erster Halt ist das Cap Spartel

Das Cap Spartel bildet die Grenze zwischen dem Atlantik und der Straße von Gibraltar. Nachdem alle aus dem Bus gefallen sind, ein Selfie von sich vor dem zweitältesten Leuchtturm Afrikas gemacht und die Souvenirhändler abgewimmelt haben, die ihre Ware auf dem Geländer ausgebreitet haben, geht es mit dem Bus weiter zum Kamelreiten.

Judith springt so schnell vom Sitz, dass sie die erste an der Tür ist. Wir suchen uns ein Kamel aus und klettern auf seinen Rücken. Nach einem kurzen Ritt, lassen wir uns von dem Kameltreiber fotografieren. Auch ich muss die Kamera zücken und meine Tochter in allen Positionen fotografieren – Judith auf dem Kamel, Judith vor dem Kamel, Judith hinter dem Kamel. Das Kamel starrt stoisch vor sich hin. Rachid ruft zum Aufbruch.

Weiter geht es zur Herkulesgrotte

Auf den ersten Blick erscheint die Herkulesgrotte wie eine Höhle, die vom Meer ausgespült wurde, doch ihr Ende in den Tiefen des Berges hat wohl noch keiner gefunden. Die Legende sagt, dass sie der Eingang zu einem Tunnel ist, der unter der Straße von Gibraltar verläuft und in der St. Michael’s Cave in Gibraltar mündet.

Und weil man es sich sonst nicht erklären konnte, sind die Affen, die heute auf dem Berg von Gibraltar leben, durch diesen Tunnel in Europa eingewandert.

Schlaue Affen. Während ich meine Tochter wieder in allen erdenklichen Positionen fotografiere, donnern die Wellen in die Grotte und entwickeln einen unwirklichen Sound.

Beim Rauskommen entdecke ich Rachid mit ein paar unserer Mitreisenden vor dem Kaffeeladen.

Mich überkommt das dringende Bedürfnis einen Kaffee zu trinken.

Während der Barmann in aller Seelenruhe einen Kaffee nach italienischen Standard zubereitet, wird es ruhig auf dem Platz. Als er den Kaffee fertig hergestellt und an mich übergeben hat, wartet er. Nur worauf? Ich warte jedenfalls darauf, dass er mir einen Preis nennt. Wir schweigen uns an und ich frage irritiert nach dem Preis.

Später, nachdem ich dieses Spiel noch ein paar Mal gespielt hatte, wird mir klar, dass derjenige, der zuerst was sagt, verliert.

Aber ich wollte meinen Bus nicht verpassen. Der Barmann nennt wahllos einen Preis. Mein 20 Euro Schein überfordert ihn. So einen großen Schein kann er nicht wechseln. Er geht einen Laden weiter in den Souvenirshop und lässt sich umständlich das Geld wechseln. 10 Minuten später hat der Souvenirladen-Verkäufer es geschafft Wechselgeld rauszugeben. Judith und ich gehen los, um in den Bus einzusteigen.

Doch das komische Gefühl Verlassen worden zu sein beschleicht mich.

Es ist zu still. Oben an der Straße stellen wir fest: Der Bus ist ohne uns abgefahren.

Rachid hat nicht auf uns gewartet

Kurze Panik kommt in mir auf. Judith findet das nun auch nicht so spaßig, haben wir doch unsere Jacken noch im Bus liegen. Ich beruhige die aufkommende Panik meiner Tochter und mein Blick fällt auf den Reiseleiter eines anderen Reiseanbieters. Ich erkläre ihm, dass Rachid uns vergessen hat und bitten ihn bei FRS anzurufen, um Rachids Arbeitgeber darüber zu informieren, dass er seine Schützlinge in den Straßen von Tanger verloren hat. FRS sieht es nun aber nicht in seiner Pflicht vergessene Reisegruppen-Teilnehmer persönlich wieder einzuladen und bittet den Mitanbieter uns doch hinterher zu fahren.

Die Zeit in Tanger ist knapp kalkuliert.

Dankbar für die Gnade des Reiseleiters des Konkurrenzunternehmens klettern wir auf die Vorderbank und landen in einem Reisebus für kleine Exklusivgruppen. Der Busfahrer ist in feinsten Zwirn gekleidet, das Auto riecht nach Neuwagen. Meinen viel zu heißen Kaffee stelle ich in die Becherhalter-Vorrichtung und versuche mich zu entspannen. Wenigstens können wir jetzt mal vorne rausschauen und nicht nur zum Seitenfenster, während Rachid seinen Monolog in 4 direkt aufeinander folgenden Sprachen runterleiert, so dass man nicht erkennen kann, wann er vom Französischen ins Englische, geschweige denn ins Deutsche, wechselt.

Nach 15 Minuten Autofahrt holen wir unseren Bus ein

Der Bus wartet am Straßenrand und Rachid winkt. Immerhin hat FRS es dann doch für sinnvoll gehalten alle Aufkleber-Touristen wieder abends auf die Fähre zu verfrachten und Rachid Bescheid gegeben, dass er noch ein paar Aufkleber einsammeln muss. Ich klettere aus dem Wagen und greife nach Judith und meinem Kaffeebecher. Jedoch haben Kaffeebecher in Afrika wohl eine andere Stabilität als in Deutschland. Denn der Becher gibt nach, der Deckel löst sich und der Kaffee verteilt sich quer über dem Kind, meinem Rucksack, dem Autositz und dem Armaturenbrett. Vom Fahrer höre ich nur ein leises Schnaufen.

Mehr als „I´m sooo sorry“ fällt mir dazu nun auch nicht mehr ein.

Fix und fertig und peinlich berührt schleppen wir uns zu Rachid und seinem Bus. Als wir einsteigen, blicken unsere Mitfahrer alle aus dem Fenster, manche tun erstaunt, als wäre es ihnen in diesem Moment erst aufgefallen, dass die Frau mit den Hotpants und dem kleinen Mädchen nicht auf ihren Plätzen sitzen. Wir setzen unsere Reise fort.

„Wir haben vielmehr Abenteuer erlebt als die anderen hier im Bus“

stellt Judith begeistert fest und guckt sich auf ihrer Kamera die Bilder von unserem Kamelritt an. Wo das Kind Recht hat, hat es Recht.

Unterwegs in Tanger

Die Altstadt von Tanger wartet auf unsere Reisetruppe. Wir verlassen den Bus und werden aufgefordert nichts im Bus zurück zu lassen, da wir jetzt zu Fuß unterwegs wären.

Rachid schreitet schnell durch die engen Gassen. Doch bleibt er immer wieder stehen und wartet, ob alle seine Schäfchen auch da sind. Dass er uns verloren hat, hat wohl auch ihm einen kleinen Schrecken eingejagt.

Es ist Mittagszeit.

Wir kehren ein in ein marokkanisches Touristen-Restaurant. Eine Band spielt in traditionellen Gewändern traditionelle Musik. Uns wird ein fünf Gänge Menü gereicht. Unsere Mitreisenden sind nicht auf der Suche nach Anschluss und so beschäftigen wir uns mit den Musikern und dem reichhaltigen Essen – auf Spieße gesteckte Fleischstückchen, Couscous mit Safran und mir unbekanntes Gemüse. Es ist lecker.

Sogar meine wählerische Tochter schaufelt den Couscous in sich rein.

 

Sightseeing

Danach besuchen wir die älteste Weberei der Stadt. Judith als lebendes Verkaufsmodell wird ein rotes Tuch um den Kopf gewickelt. Sie ist hin und weg.

Klar ist, dass ich nicht aus dem Laden komme, ohne das Tuch gekauft zu haben.

Mein schwacher Versuch ihr zu erklären, dass das Tuch nachher dann nur in einer Ecke es Kinderzimmers verschwindet, wischt Judith mit einer Handbewegung fort.

  

Im Palast des Sultans ist es angenehm ruhig und der Garten bietet ein wenig Erholung von dem langen Tag, den ich langsam in den Knochen spüre.

Denn das schlimmste steht uns noch bevor! Freie Shoppingzeit auf dem Basar.

Die Schauergeschichten von verschleppten Touristen, aufdringlichen Arabern und dunklen Gassen ziehen in meinem Unterbewusstsein ihre Runden. Rachid bringt uns zu einem Shop auf der Hauptstraße Tangers.

Hier treffen wir uns wieder, sagt er, in einer Stunde. Eine Stunde!?!

Es gibt eine weitere weibliche Alleinreisende, die ungefähr in meinem Alter ist. Sie steht ebenso ein wenig unschlüssig in der Gegend rum. Sie erzählt, dass sie gerade in Südspanien unterwegs ist und schon länger mit dem Gedanken gespielt hat nach Marokko zu reisen. Auch sie kennt die ganzen europäischen Schauergeschichten über die arabischen Gepflogenheiten mit Frauen umzugehen.

Auch sie dachte sich: „7 Sekunden mutig sein“ und buchte sich ein Ticket für den Disneyausflug nach Marokko.

Wir stehen ein wenig hilflos in der Gegend rum, aber Rachid rettet uns. Alle die mit der Situation überfordert sind, und sei es auch nur, weil die Selbstgestaltung von Zeit generell eine Herausforderung darstellt, können Rachid zu einem Parfummacher begleiten.

Auf Shoppingtour

Wir folgen ihm in das Obergeschoss eines Gewürzhändlers, wo zwei geschäftstüchtige junge Marokkaner ihre Produkte präsentieren. Sie haben das Geschäft von ihrem Vater übernommen und man merkt, dass sie ihr Business verstehen. Ob Moschus oder Rosenöl – hier wird alles selbst hergestellt. Nach der Produktpräsentation bekommen alle eine große Plastiktüte. Der Reihe nach werden nun die Produkte hochgehalten. Wer ein Produkt haben will, muss nur den Beutel hinhalten. Judith bekommt ein Stück Moschus geschenkt, mit dem sie sich die Arme einreibt.

Dann wird es Zeit für die freie Zeitgestaltung.

Und weil nichts mehr beruhigt als Shoppen gehen, wenn man sowieso gerade nicht so recht weiß, was man tun soll, machen wir uns auf die Suche nach Steinen. Denn auf dem Weg durch die Stadt hatte ich an einen der kleinen vielen Läden Steine gesehen, die in der Mitte durchgebrochen werden. In ihnen befinden sich Kristalle. Es sind Steine aus dem Atlasgebirge, die sich wunderbar als Mitbringsel eignen. So reisen wir ab mit einem Rucksack voller Steine.

 

Zurück nach Tarifa

Larissa empfängt uns vor dem Fährgebäude. Sie kontrolliert, ob auch alle ihren Aufkleber noch haben. Wer nicht, bekommt einen neuen.

Die Devise lautet: Es wird keiner zurückgelassen.

Wer mit Aufkleber als Visum einreist, reist auch wieder aus! Larissa hakt fleißig unsere Namen auf ihrer Passagierliste ab.

In der Fähre suchen wir uns einen Platz am Fenster, es wird bereits dunkel. Ein Mann kommt auf mich zu, im Schlepptau hat er seine Frau mit einem Baby vorm Bauch. Es sind unsere Mitreisenden, die im Bus eine Reihe hinter uns saßen. Der Mann erklärt mir schon ein wenig stolz, dass seine Frau als erstes gemerkt hätte, dass wir nicht da seien, als Rachid uns vergessen hatte. Die Frau nickt eifrig. Und beide schauen mich an. Sie warten.

Ich erinnere mich an die Taktik der Händler. Wer zuerst was sagt, verliert.

Judith rettet die Situation und fragt die beiden nach ihrer Meinung zu ihrem roten Kopftuch, das sich immer noch auf ihrem Kopf befindet. Es ist wird dunkel draußen. Als wir in Tarifa in den Hafen einfahren, habe ich immer noch kein europäisches Netz. Als wollte uns Afrika nicht loslassen. Erst nach der Passkontrolle verbindet sich mein Telefon mit Europa. Wir sind zurück!